Artemisia

Artemisia-Anbau im Bergischen Land

Seit mittlerweile 14 Jahren stelle ich in Waldbröl (Oberbergisches Land) aus verschiedenen Kräutern mit Bio-Alkohol Auszüge her. Die ersten fünf Jahre unter dem Namen „Edelwürze“ ausschließlich für ein namhaftes Institut für Kinesiologie in Stuttgart, und nur Auszüge aus Bärlauch, Koriander, Melisse und Wilder Karde.

Vor wenigen Jahren kam auf vielfache Anfrage der einjährige Beifuß (Artemisia annua) hinzu. Nicht zu verwechseln mit dem Artemisia vulgaris, dem normalen Beifußkraut. So entstand das Produkt „Kräuterbitter“, das inzwischen sehr gefragt ist. Die korrekte lebensmittelrechtliche Bezeichnung lautet heute „Spirituose“.

Als Saatgut wird in meinem Betrieb „Physiologika Naturprodukte“ nur sortenreines, ursprüngliches Saatgut vom Saatgutvermehrer Dreschflegel e.V. verwendet. Ich lehne Hybrid- oder F1-Saatgut ab. Nach der Aussaat in Anzuchtkisten folgt das Pikieren der einzelnen Setzlinge in hergestellte Erdpresslinge. Zwei bis drei Wochen später werden die Pflänzchen in 10 cm-Töpfe mit Bio-Potgrund (ein organisch aufgedüngtes Anzuchtsubstrat) und EM-Bokashi (das Endprodukt der Kompostierung mit Hilfe von Effektiven Mikroorganismen) umgesetzt. Die Pflanzlöcher für die über tausend Pflanzen wurden in Schwerstarbeit mit einem Motorbohrgerät in den Hanggarten gebohrt: mit 10 cm Durchmesser in 50 cm Tiefe – und das im steinreichen Bergischen Land!

In jedes Bohrloch kommen daraufhin ca. sechs Liter Erdmix aus Bio-Potgrond Terra Preta, etwas Dünger von der kleinen Ziegenherde und wiederum EM-Schwarzerde. Nach der Pflanzung wird zwei Mal gegossen, danach sind die Pflanzen auf sich selbst gestellt. Die jüngste Ernte erfolgte nach der Knospenbildung im August 2015 und umfasste mehr als 300 Kilogramm saubere grüne Pflanzenmasse.

Sowohl bei der Aussaat, als auch bei der Ernte und den Pflegemassnahmen wird sich an die Empfehlungen des Antroposophen Rudolf Steiner gehalten und die Aussaattage nach Maria Thun genutzt. Das Wasser zum Gießen läuft vorher durch einen Wasserenergetisierer (Water Evolution und VI-AQUA).

Nachdem die Ernte sauber eingebracht ist, wird sie in einem Hochleistungsschneidwerk in sehr kleine Stücke geschnitten und kommt direkt danach in hochwertigen Bio-Alkohol (Apfel-Birne 3:1 aus dem Allgäu). Vor dem Ansatz wird der Alkohol noch mit Aktivkohle gefiltert, um ihm das dominante Aroma zu nehmen.

Nach Ablauf von mindestens 28 Tagen und zweimaligem täglichen Verrühren des Mazerates ist der Ansatz fertig zur weiteren Verarbeitung. Der Trester wird vom Alkohol getrennt und separat mit einer starken Presse in Handarbeit „ausgequetscht“. Nach dem Pressen wird das Ergebnis zu gleichen Teilen dem Ansatz wieder zugeführt. Schließlich wird die Flüssigkeit gefiltert und in Flaschen abgefüllt.